Sterilisation

Absolute Keimfreiheit

Um in der Vergangenheit beim Spritzen das Eindringen von Bakterien zu verhindern, musste alles, was mit diesem Vorgang zu tun hatte, in regelmäßigen Abständen, zweimal die Woche sterilisiert werden.

Dazu benötigte man entweder einen Topf zum Auskochen, der auch nur diesem Zweck diente, oder einen Sterilisator.

Beim Topf wurde das Wasser erhitzt und etwa 15min. kochend gehalten. Zusätzlich hängte man ein Metallsieb, ausgelegt mit Verbandmull und darauf die zerlegte Spritze und dazugehörende Kanülen, ein. Alles war vollständig mit Wasser bedeckt.

Topf mit Zubehör zum Sterilisieren einer Glasspritze, 1960

Die andere Möglichkeit bestand durch Desinfektion mittels Sterilisator. Hierbei bot sich als Flüssigkeit destilliertes Wasser an. Dadurch verkalkten die Spritzen, Kanülen und das Gerät selber nicht so schnell. Als Beispiel führen wir ausser der Vitrinenansicht noch den MLW Steri aus der ehemaligen DDR an.

Vitrinenansicht Sterilisation
MLW Sterilisator, DDR

Um das Injektionsbesteck keimfrei zu halten, wurde es vornehmlich in einem Edelstahlbehälter, der mit Alkohol gefüllt war, untergebracht. Den Alkohol tauschte man in 14-tägigen Rhythmus aus, da er durch Insulinreste verunreinigt wurde.

Spritzbesteck mit Kanülen
sieben Spritzbestecke aus Edelstahl & Kunststoff

Vor der beabsichtigten Injektion musste dann die Spritze vom Alkohol, mittels öfteren Ausspritzens an der Luft, gereinigt werden. Der Alkohol, der in 70%iger Lösung verwendet wurde, musste entfernt werden, um Rückstände bei der Insulinverabreichung zu umgehen.

Das Insulinfläschchen wurde an der Gummikappe mit Alkohol gereinigt. Ebenso verfuhr man bei der Spritzstelle am Körper. Nur so konnten Entzündungen oder damit einhergehende Blutvergiftungen verhindert werden. Diese Prozedur wurde noch weit in die 1970er Jahre in der BRD, in der DDR sogar bis Ende der 1980er Jahre hinein, angewendet.

Heute ist bei sauberem Umgang mit den Utensilien dieser Aufwand nicht mehr nötig.

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