Spritzhilfe
Vom Injektor zum Pen
Für die Patientengruppe, denen die Überwindung zum Selbstspritzen fehlt oder die die Spritzennadel nicht selber setzen können, bot die medizinische Industrie hier dargestellte Hilfen an.
Schon in den 1930er Jahren gibt es Möglichkeiten sich dieser Hilfen zu bedienen.
Ein weiteres Beispiel aus den USA zeigt eine Spritzhilfe mit Namen „Busher“.
Hier drei Modelle zusammen mit einer Originalwerbung aus dem Jahre 1937.
In den 1950er Jahre wird eine weitere Spritzhilfe in den USA vertrieben, der Kayden Injector. 1958 bekommen die Australier den Ashton Spritzautomaten.
Man unterscheidet zwischen den Einen, bei denen man die Spritze auf- oder einlegt und den Anderen, die eigentlich schon eigenständige Spritzen sind. Alle ermöglichen mittels Federkraft und Einstelltiefe der Kanüle, diese ins Fettgewebe zu verbringen. Erst jetzt wird das Insulin abgegeben. Diese Injektoren haben in den 1950er und 1960er Jahren ihre Hochkonjunktur.
Besonders verbreitet war das Modell Helinos des schwedischen Unternehmens Getinge. Diese schmerzarme Diabetiker-Spritzhilfe wurde von 1954-1986 weltweit verkauft.
Auch bei der Einführung der Plastikspritzen ändert sich an diesem Problem nichts. Hier gibt es ebenfalls Möglichkeiten über die man verfügen kann.
Die wahren Durchbrüche erfolgten Anfang der 1980er Jahre einerseits durch den MADI-Pen aus der ehemaligen CSSR und andererseits durch den NOVO-Pen aus Dänemark. Die in der Tschechoslowakei u.A. durch Prof. Chlup entwickelte Injektionshilfe wurde im Jahr 1983, also kurz vor dem NOVO-Pen im Jahre 1984, zum Patent angemeldet und schließlich auch etwas früher patentiert.
Bedingt durch den damaligen „eisernen Vorhang“, d.h. die politische Situation in Europa bleibt der MADI-Pen allerdings im „Westen“ weitgehend unbekannt.
Im Gegenzug dazu entwickelte sich der NOVO-Pen zu einem Verkaufsschlager und viele Benutzer / Innen sind noch heute traurig darüber, dass er nicht mehr produziert wird.
Nachfolgend in einer Übersicht die ersten Insulinpens von bekannten Firmen mit den jeweiligen Fertigungsjahren.
Heute gibt es eine große Anzahl an solchen Spritzhilfen. Jährlich kommen viele Neue hinzu. Viele Betriebe produzieren diese Geräte. Im Repertoire verfügen alle über verschiedene Pen- und Kanülengrößen, Dosierschritten für die Insulinabgabe, die Möglichkeit der Bestückung unterschiedlicher Insuline und Farben.
Immer mehr Firmen lassen sich von Künstlern und Künstlerinnen Pens im Industriedesign anfertigen und schaffen so kleine Kunstwerke. Ob diese Kreationen hilfreich sind, die Stoffwechsellage zu verbessern, wollen wir nicht beurteilen.
Die ersten, so genannten Insulin-Fertigpens kommen Ende der 1990er Jahre und sollen so den diabetischen Alltag noch einmal erleichtern. In diesen Geräten ist die Insulinampulle fest integriert, so dass man lediglich noch die Pennadel aufschrauben muss. Nach dem Verbrauch wird der Fertigpen entsorgt.
Zum Ende dieser Seite zeigen wir einige unserer internationalen Spritzhilfen und wollen uns herzlich bei der Firma Ypsomed aus der Schweiz für die Unterstützung bei der Bereitstellung von Exponaten bedanken.